Wir hatten vor den Herbstferien das Theater Requisit aus Hattersheim im Rahmen des Projekts „Sucht“ bei uns an der KGS zu Besuch. Hier ein kurzer Erfahrungsbericht von Santa Vasaite:

„Requisit“ ist kein Theater wie jedes andere – es sticht durch sein einzigartiges Konzept heraus. Es ist ein Improvisationstheater. Das heißt, Szenen werden ohne geschriebenen Dialog oder vorherige Absprache vorgeführt. „Requisit“ ist als Gast an der KGS-Niederrad aufgetreten. Sie haben die Mensa in ein kleines Theater verwandelt durch Lichter, Musik und einen Vorhang.

Zwei Personen haben immer eine kurze Szene durchgeführt, die nach einiger Zeit von einem nebenan stehenden Schauspieler unterbrochen wurde, indem er „freeze“ durch die Bühne rief und klatschte. Beide Schauspieler, die an der Szene beteiligt waren, haben sofort mit dem Schauspielern aufgehört und sind erstarrt. Der Schauspieler, der geklatscht hat, ist in die Stelle eines anderen eingesprungen, und hat ihn ersetzt. So entstand eine völlig neue Szene – sie haben spontan überlegt, was sie aus der jetzigen Szene bilden können.

Das Highlight war definitiv, wie sich jeder Schauspieler an eine komplett neue und unbekannte Szene anpassen konnte. Man braucht Talent und Übung damit man eine improvisierte Szene mit einem Partner vorspielen kann, ohne sich vorher abzusprechen.

Als das Theater zu Ende war, ging jede Klasse mit je einem Schauspieler aus „Requisit“ in einen Raum, um mehr über die Geschichte der Schauspieler zu erfahren. Die Schauspieler teilen sich nicht nur ihre Liebe zum Improvisieren und Schauspielern – sondern auch einen Hintergrund. Alle Mitglieder haben in ihrer Vergangenheit mit Süchten zu kämpfen. Sei es eine bestimmte Droge, Alkohol oder sonstiges. Wir haben mehr über Katjas Vergangenheit erfahren. Sie wollte als erstes Alkohol probieren, aber schnell wurde es zur Sucht. Sie wurde abhängig von Drogen und Alkohol, wurde von ihren Eltern verlassen und verließ ihr Zuhause, damit sie mit ihren Freunden Drogen nehmen konnte. Dennoch hat sie Ihr Studium geschafft und ein neues Kapitel in ihrem Leben begonnen. Es hat viel Zeit gekostet, ihre Sucht zu überwinden, sie hat es aber geschafft – so wie jedes Mitglied des Theaters. Zum Schluss gab es noch eine kleine Fragerunde, wir konnten alles rund um das Thema Sucht fragen, was uns auf dem Herzen liegt und uns interessierte. Bei den Schülern ist es gut angekommen, sie schienen sich für das Thema und ihre Vergangenheit zu interessieren. Auch das Theaterstück fanden sie kreativ und witzig. Das war ein Erlebnis, das wir nie vergessen werden.