Tag 1 Donnerstag 12.10.

Am ersten Tag des Austausches haben wir uns um 6:30 Uhr am Frankfurter Hauptbahnhof getroffen, um nach Warschau, Polen zu reisen. Leider hatten sich einige Personen verspätet, was später durchaus zu einem immer wiederkehrenden Problem wurde. Um 7:00 Uhr sind wir dann in den ICE Richtung Berlin Hauptbahnhof eingestiegen und haben unsere Plätze gesucht. Dabei gab es ein paar Komplikationen, da sich Fremde auf unseren Plätzen niedergelassen haben. Dies konnten wir jedoch kurz nach der Abfahrt klären. Die Zugfahrt nach Berlin dauerte 4:30 Stunden. Gegen 11:10 Uhr kamen wir in Berlin an und hatten eine halbe Stunden Zeit und frei im Bahnhof zu bewegen. Um 11:45 Uhr trafen wir uns am Gleis 11 und stiegen in den Berlin-Warschau-Express. Die Fahrt dauerte etwa sechs Stunden. Die Zeit verging recht schnell. Als wir um 17:00 Uhr am Warschauer Hauptbahnhof „Warsawa Centralna“ ankamen, wurden wir herzlich von der polnischen Lehrerin der Willy-Brandt-Schule empfangen. Nachdem wir umständlich unsere Tickets für den öffentlichen Verkehr erstanden hatten, fuhren wir mitten in der rush hour zum Hostel O3 im Stadtteil Wilanow. Während der Fahrt, konnten wir schon Teile der wunderschönen Stadt bewundern. Angekommen im Hotel besprachen wir organisatorische Dinge und bezogen dann unsere Zimmer. Um 19:00 aßen wir gemeinsam im Hostel zu Abend. Es war ein sehr langer und anstrengender Tag.

Von Jamal Khalid

Tag 2 Freitag 13.10.2023

Am Freitag erlebten wir einen ereignisreichen Tag, der mit einem Empfang in der großen Aula der Willy-Brandt-Schule begann. Anschließend wurden wir in das Projekt #stolenmemory eingeführt und hatten eine lustige Kennenlernrunde. Es war beeindruckend, wie wir trotz kultureller Unterschiede viele Gemeinsamkeiten fanden. Die Runde fand auf Englisch statt, obwohl die polnischen Gastgeber sehr gut deutsch können. Anschließend bekamen wir eine Schulführung durch das sehr moderne Gebäude. Mittags konnten wir in der Mensa essen und viel über die Deutsche Auslandsschule erfahren. Der Höhepunkt war zweifelsohne die Führung durch die Warschauer Altstadt, die mit einer Tasse köstlicher heißer Schokolade im Café Wedel endete. Wir erkundeten in gut zwei Stunden mit unserer sachkundigen Stadtführerin die historische Umgebung und die prächtige Architektur und erfuhren viel über die Gründung Polens. Der Tag fand seinen krönenden Abschluss in einer bezaubernden kleinen Party, die von den gastfreundlichen polnische Schüler:innen organisiert wurde. Hier konnten wir eine Vielzahl polnischer Spezialitäten probieren, die von unseren mitgebrachten deutschen Spezialitäten ergänzt wurden. Wir fühlten uns sehr verwöhnt. Am meisten Spaß machte das gemeinsame Tanzen und Singen. Insgesamt war der 13. Oktober für uns ein Tag voller kultureller Entdeckungen, neuer Freundschaften und unvergesslicher Ereignisse.

Von Janat Mendoughe

Tag 3 Samstag 14.10.2023

Am Samstag Morgen stand eine Stadtrallye auf dem Programm. Wir trafen uns alle vor dem beeindruckendem Kulturpalast und bekamen in Gruppen wirklich anregende und aufregende Aufgabenstellungen. Die Aufträge erhielten wir per WhatsApp, wenn wir mit einem Foto dokumentieren konnten, dass wir am verabredeten Ort angekommen waren. Die Fragestellungen waren wirklich sehr besonders, z.B. sollten wir Passanten auf Polnisch nach der Uhrzeit fragen, oder ein typisch deutsches Kinderlied singen. Nach ca. 3 Stunden waren wir fertig und hatten Freizeit in der Warschauer Innenstadt oder bei den polnischen Gastfamilien.

Von Ellen Gusmao

Tag 4 Sonntag 15.10.2023

Der vierte Tag des Austauschs in Warschau war sehr entspannt. Am Sonntag haben wir üppig im Hotel gefrühstückt. Um 10:30-13:00 nahmen wir an einer sehr interessanten Führung durch das ehemalige Warschauer Ghetto teil. Die Führerin erzählte uns bewegende Geschichten über die Geschichte des Ghettos und die Menschen, die dort lebten. Wir besuchten auch einige interessante Orte und Denkmäler, die uns zeigten, wie wichtig es ist, die Vergangenheit zu verstehen. Zum Mittagessen trafen wir eine gute Entscheidung und gingen ins „Browary Warszawskie“. Es handelte sich um eine geräumige Halle mit vielen Essensständen und Musik und einer sehr angenehmen Atmosphäre. Ein weiterer Vorteil dieses Ortes war, dass jeder sein Essen von den verschiedenen Ständen wählen konnte. Ich persönlich entschied mich für Pizza. Die Qualität des Essens war hervorragend. Die Essenshalle lag ganz in der Nähe des Stadtzentrums und war sehr bequem zu erreichen. Nach dem Essen genossen wir etwas freie Zeit in Warschau. Unser Ziel war die Altstadt und es war ziemlich kalt, so dass wir nicht ganz so viel herumgelaufen sind. Der Nachmittag mit den polnischen Austauschschülern war super. Am Abend verbrachten wir einen entspannten Abend zusammen mit den polnischen Schülern und spielten Uno, Billard, schauten zusammen das Fußballspiel Polen-Moldawien und verfolgten den spannenden Wahlabend. Als klar war, dass die Regierung abgewählt wurde, brach ein Riesenjubel aus.

Von Youness Oumhamed

Tag 4 Montag 17.10.2023

Wir wachten um 7:50 Uhr auf, was ziemlich spät war, denn wir sollten um 8:00 Uhr zu unserem Workshop im Polin-Museum aufbrechen.
Dort wurden wir von unserer Tourguide begrüßt, die uns nach oben in den „Education Room“ führte und begann, die Geschichte Polens in den letzten paar hundert Jahren und die Verbindung der jüdischen Gemeinschaft zur polnischen Bevölkerung zu erklären.
Nach der 20-minütigen Einführungspräsentation gingen wir nach unten in den Museumsbereich, um mit unseren Aufgaben zu beginnen. Sie reichte uns die Papiere, auf denen unsere Aufgaben standen, und wir begannen, die Fragen zu beantworten.
Nachdem wir unsere Aufgaben erledigt hatten, gingen wir zurück nach oben in den Education Room, wo wir die Antworten besprachen, die wir gemeinsam zu jeder Frage gesammelt hatten, und leider war ich derjenige, der die meisten davon beantwortete.
Bei den Fragen ging es im Allgemeinen um historische Bilder und Gegenstände (z.B kleine Geldboxen) mit Bezug zur jüdischen Gemeinschaft in Polen. Wir mussten Fragen dazu beantworten, wie die Objekte aussehen und welchen Zweck sie erfüllen. Und wir mussten die Bilder beschreiben und interpretieren, die von verschiedenen Altersgruppen von Mitgliedern der jüdischen Gemeinschaft gemacht wurden.
Nach Abschluss des Workshops machten wir uns auf den Weg zur Schule, wo wir zu Mittag aßen und mehrere Stunden lang an unserem #Stolenmemory Projekt arbeiteten. Danach hatten wir für den Rest des Tages Freizeit zur Verfügung. Deshalb kauften ein paar Freunde und ich Haarfärbemittel für meine Haare, die wir später am Abend verwenden wollten. Ich kaufte alles was wir brauchten, und ging zurück zum Hotel.
Nachdem wir uns etwa 30 Minuten ausgeruht hatten, fingen wir an, meine Haare zu färben, was zwar ein langer Prozess war, aber ziemlich gut lief. Wir hatten viel Spaß und haben die gemeinsame Aktivität genossen. Als wir fertig waren, kamen später noch unsere Austauschpartner für ein paar Stunden vorbei und wir unterhielten uns. 

Von Mohammed Jamshidi

Tag 5 Dienstag 18.10.2023

Heute waren wir mit der WBS (Willy-Brandt-Schule) im Jüdisch Historischem Institut, wo wir eine kleine Tour bekommen haben mit anschließendem Workshop. Um 9:45 sollten wir am Institut sein. Im Institut angekommen haben wir unsere Sachen abgelegt und mit der Tour begonnen. Das Institut war recht interessant, da es sich um original handgeschriebene Tagebucheinträge handelte. Es waren alles Dokumente aus der Zeit des Warschauer Ghetto. Viele Menschen, die wussten, dass sie das Ghetto nicht überleben würden, haben dafür gesorgt, dass die Welt von den Gräueltaten erfährt. Sie versteckten ihre Aufzeichnungen in Milchkannen, die durch Bomben und Brände nicht zerstört wurden. Wir erfuhren auch, dass nur ganz, ganz wenige Menschen das Ghetto überlebt haben. Nach der Tour kam der Workshop, in dem wir Umschläge mit Dokumenten bzw. Eintrittskarten, Coupons, Polizeiberichte etc. bekommen haben. Die Aufgabe war, herauszufinden, wie die Atmosphäre und die Umstände im Ghetto waren. Nachdem wir mit allem fertig waren, hatten wir bis 14:00 Uhr Zeit für uns. Angekommen in der Schule haben wir weiter an dem #StolenMemory Projekt gearbeitet. Mit allem fertig, hatten wir nach der Schule Zeit für uns bis 21:00 Uhr. Um 21:00 Uhr hatten wir eine kleine Reflexion zu der ganzen Reise und nach dem Ganzen gingen wir alle ins Bett.

Von Oskar Barzewski

Tag 6 Mittwoch 19.10.2023

Am Mittwoch den 18 Oktober fuhren wir alle sehr spät zwischen 9:15 und 9:45 mit dem Bus 522 in die WBS Schule in Warschau. Zu Beginn begrüßten wir die polnischen Schüler und bekamen alle einen Umschlag, schrieben unseren Namen drauf und hingen ihn an eine Tafel. In diesen Umschlag konnten alle Schüler im Laufe des Tages Positives, was sie über die jeweilige Person in der Woche gelernt haben, auf einen Zettel schreiben und einwerfen. Danach kam eine Sprachanimation. Wir lernten in einer Kugellagermethode kleine Minidialoge auf polnisch und in verschiedenen Muttersprachen, die von einigen unserer Schüler:innen zuhause gesprochen werden. Wir gingen danach in den Computerraum und schlossen im Laufe des Tages unser Projekt #StolenMemory ab: Wir erstellten Posts auf Social Media wo wir zur Suche über die Person aufrufen und telefonierten uns durch bei Friedhöfen und Organisationen die bei der Suche helfen, unter anderem dem Deutschen und Polnischen Roten Kreuz.
Nach dem Mittagessen gingen wir in die Aula und reflektieren das komplette Projekt von vorne bis hinten, auch der Schulleiter war dort anwesend und verabschiedete sich.
Um 16:30 Uhr gingen wir ins Restaurant „Zapiecek“ im Warschauer Zentrum und aßen traditionelles polnisches Essen „Pierogi“. Das waren Teigtaschen mit verschiedener Füllung, zum Beispiel Fleisch, Sauerkraut, Pilze oder Frischkäse.
Nach dem Essen sind wir zurück in die Schule und machten eine Abschiedsfeier mit polnischer Musik und tanzten einen traditionellen polnischen Tanz namens „Belgijka“.
Abschließend fuhren wir zurück ins Hostel und verabschiedeten uns von allen. Wir freuen uns auf das Wiedersehen im Februar 2024 in Frankfurt. 

Von Edgar Schulz