Das Fahrtenkonzept

Auf der Gesamtkonferenz am 16. Juni 2023 stimmte das Kollegium über das neue Fahrtenkonzept ab, das wie folgt aussieht:

In den Jahrgängen 5, 7 und 9 finden die Klassenfahrten statt. Im Jahrgang 10 gibt es eine freiwillige Studienfahrt. Die Studienfahrt wird klassenübergreifend angeboten. Als Zielorte sind Berlin und die neuen Bundesländer vorgesehen.

Zusätzlich kann es freiwillige Erasmus- und vom DPJW geförderte Austausch- und Begegnungsfahrten geben. In Jahrgang 10 wird derzeit eine Austauschfahrt in die Slowakei und nach Ungarn angeboten und im Jahrgang 11 ist eine Studienfahrt nach Polen im Programm der KGS Niederrad.

Das Kollegium einigte sich auf verbindliche Themenschwerpunkte:

Jahrgang 5: Kennenlernen, Teambuilding, Natur

Jahrgang 7: Sport, Gesundheit, Prävention

Jahrgang 9: Politik, Geschichte, Kultur

Jahrgang 10: Berlin oder neue deutsche Bundesländer, da dies im Erlass so  vorgesehen ist

Das Konzept der KGS

Bei unserer Arbeit legen wir großen Wert auf die individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler mit ihren unterschiedlichen Begabungen und Hemmnissen. Durch die Form des Unterrichtens, wie wir sie an unserer Schule gestalten, fördern wir Kreativität, Teamgeist und die Fähigkeit, im Umgang mit Ungewissheit zu bestehen. Wir unterstützen Schülerinnen und Schüler dabei, Verantwortung für das Gemeinwohl zu übernehmen, Selbstwirksamkeit zu erfahren sowie Handlungsmut und Gestaltungskompetenz auszubilden. Wir glauben, dass Kinder und Jugendliche durch die Ausbildung dieser Metakompetenzen darauf vorbereitet werden, Problemen von heute und morgen im Sinne der 17 Global Goals zu begegnen, für deren Lösung sie unbekannte Wege beschreiten müssen. 

Warum lernen cool sein kann? Emma und Sena aus der Klasse C3 stellen das Konzept vor:

„Wir wollen euch etwas über das Konzept an unserer Schule erzählen, denn das ist sehr besonders.“

In unserer Schule gibt es so gut wie keinen Frontalunterricht. In den Hauptfächern Mathe, Deutsch, Englisch, in 2. Fremdsprache, Nawi und GL arbeiten wir in Lernbüros an den sogenannten „Bausteinen“. So üben wir das Selbständige Lernen. Außerdem entscheiden wir selbst, wann wir eine Arbeit schreiben wollen. Das ist ziemlich cool. 🙂 Die anderen Fächer werden in Form von Projekten und Werkstätten unterrichtet. In den Projekten arbeiten wir in Gruppen oder in Einzelarbeit an Forscherfragen und arbeiten zu diesen eine Präsentation aus . In den Werkstätten wird eine Präsentation, ein Produkt oder auch ein Modell hergestellt. Dort wird auch kreativ gearbeitet. 

Damit wir, unsere Eltern und unsere Tutoren nicht den Überblick verlieren, an was wir gerade arbeiten und wo wir in den jeweiligen Fächern gerade stehen, haben wir Logbücher. In diese tragen wir jede Stunde ein, an was wir gearbeitet haben.“(Emma und Sena, C3)

Das Konzept der Gesamtschule Niederrad orientiert sich an zwei Schwerpunkten: Kommunikation und forschendes Lernen.

Unter Kommunikation wird die Auseinandersetzung mit Medien – neuen und alten – verstanden. Darüber hinaus geht es aber in erster Linie um die Frage, wie wir miteinander reden wollen. Wichtige Stichpunkte sind Transparenz und Begegnung auf Augenhöhe. Gelingende Kommunikation braucht die Räume, zeitlich und örtlich, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Nutzung digitaler Plattformen wie des Schulportals inklusive einer schuleigenen Cloud sind fester Bestandteil des Alltags. Gesprächsanlässe sind strukturell verankert, z.B. das Elterncafé und regelmäßige Bilanz- und Zielgespräche.

Die Schule ist offen, Hospitationen sind jederzeit erwünscht. Kooperationen mit Vereinen, Unternehmen und anderen Bildungsträgern geben Raum, sich auszuprobieren. Aktuell bereiten wir mit 9normal und dem Museum für Kommunikation eine Ausstellung zum Thema Kommunikation in Zeiten von Corona vor, mit Künstlerinnen entwickeln wir ein intelligentes Wegweisersystem, von Beginn an etabliert sind regelmäßige Projekte mit 431art , im Aufbau sind Kooperationen mit einem Ruderverein und den Rhein Main Rockets…

Die Idee, auf forschendes Lernen zu setzen, fußt auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, wie Lernen funktioniert. Die Bereitschaft der Kinder, sich auf Lernen einzulassen, resultiert aus Interesse und Relevanz eines Themas. Kinder lernen alleine sprechen und laufen! Sie sind hochkompetente Lerner. Diese Kompetenz gilt es zu erhalten und zu fördern. Die Schülerinnen und Schüler bekommen Raum, sich selbständig Kenntnisse anzueignen, eigene Fragestellungen zu entwickeln und Lösungswege zu entdecken und im Tun zu lernen. Mit zunehmender Aktivität und Selbstbestimmtheit der Lernenden gerät die Rolle des Lehrers aus dem Zentrum. Er ist nicht mehr Initiator von vorgegeben Lernprozessen, sondern Begleiter, Berater, Mediator und fachlicher Experte.

Die Umsetzung dieser Schwerpunkte zeigt sich in den Lerngelegenheiten. An der KGS Niederrad werden die in der Stundentafel vorgesehenen Fachstunden auf verschiedene Lerngelegenheiten verteilt und teilweise fachübergreifend organisiert.

____ Die KGS Niederrad ist Teil der Initiative „Schule im Aufbruch“, in der Schulen mit einem besonderen Beratungsangebot, dem Lernen in Lernbüros und der Arbeit im Projekt Wege einer neuen Lernkultur gehen.

Lernbüros

In den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und später auch 2. Fremdsprache, Gesellschaftswissenschaften und Naturwissenschaften stehen differenzierte Bausteine zur Verfügung, die die Schülerinnen und Schüler individuell in jahrgangsgemischten Fachlernbüros erarbeiten. Sie selbst entscheiden, welchen fachlichen Schwerpunkt sie in den Lernbürozeiten setzen. Nach Abschluss eines Bausteins melden die Kinder sich zu einer Klausur an. Dokumentiert wird die Arbeit im Lernbüro in einem Logbuch, das regelmäßig mit dem Tutor besprochen wird. In diesen Beratungsgesprächen wird sichergestellt, dass die Lernenden allen fachlichen Anforderungen gerecht werden.
Zusätzlich zu den Lernbüros haben die Schülerinnen und Schüler im Klassenverband Experimentalunterricht und in Deutsch- und Mathematik ein Zeitfenster zur organisatorischen Begleitung der Lernbüroarbeit und zum Nachbesprechen von Arbeiten.

Projektunterricht und Werkstatt

In fächerübergreifenden Projekten und Werkstätten üben die Schülerinnen und Schüler grundsätzlich im Klassenverband zu relevanten Themen eigene Fragestellungen zu entwickeln und Lösungswege zu erarbeiten. Die Lernenden können die Sozialform, in der sie arbeiten wollen, selbst bestimmen. In den Projekten steht die Entwicklung eigener Fragestellungen im Vordergrund, in den Werkstätten das Lernen im Tun. Zentral in beiden Lerngelegenheiten sind regelmäßige Reflexionsphasen, die den Lernfortschritt für die SchülerInnen sichtbar machen. Die Projekte dauern 5, die Werkstätten 10 Wochen; beide Formate enden mit Präsentationen in Form von Vorträgen, Modellen, selbstverfassten Texten oder anderen kreativen Formen.

Sportangebote

Der Sportunterricht wird wöchentlich zweistündig angeboten. Neben den klassischen Schulsportarten sind Schwimmen, Rudern und Flagfootball in das Curriculum integriert. In der Mittagspause finden Angebote zur „Bewegten Pause“ statt. Zusätzlich wird das Sportangebot im Bereich WPU und AG um weitere Sportarten ergänzt (Fußball, Rudern, American Football, Jonglieren).

Zukunftsorientierung und Global Goals

Ab/In der Jahrgangsstufe 7 übernehmen die Kinder im Rahmen des Religions- /Ethikunterrichts Verantwortung. Sie wählen ein soziales Projekt aus (z.B. Lernpatenschaften in benachbarten Grundschulen), dem sie zwei Stunden in der Woche nachgehen. Durch die Übernahme von Verantwortung können die Lernenden erfahren, dass ihr Tun Wirkung zeigt. Sie erhalten Wertschätzung und nehmen sich im Sinne von Selbstwirksamkeit als aktiven Teil der Gesellschaft wahr.

In der Jahrgangsstufe 8 steht in einem Langzeitprojekt das Thema „Selbstbestimmtheit“ im Fokus. In der Pubertät setzen sich die Jugendlichen zunehmend mit ihren Lebensperspektiven auseinander. Das Langzeitprojekt greift das Bedürfnis der SchülerInnen auf. Sie setzen sich theoretisch mit dem Begriff auseinander, reflektieren, was das für sie selbst bedeutet, beobachten, welche gesellschaftliche Dimension Selbstbestimmtheit hat und entwickeln eigene Handlungsstrategien.

Ab der Jahrgangsstufe 7 nehmen wir mit den SchülerInnen ihre berufliche Perspektive in den Blick. In den Projekten und Werkstätten sind werden die Betriebspraktika in den Jahrgangsstufen 8 und 9 vorbereitet. Die SchülerInnen des H/R-Zweiges durchlaufen ein Kompetenzfeststellungsverfahren, das ihre Stärken sichtbar macht und sie bei der Schärfung ihrer beruflichen Ziele unterstützt.

Im Klassenrat üben die Schülerinnen und Schüler von der Jahrgangsstufe 5 an demokratische Strukturen, die sie in den Beteiligungsgremien der Schule umsetzen.

Fremdsprachen

Die erste Fremdsprache an der KGS Niederrad ist Englisch. In der Jahrgangsstufe 7 können die SchülerInnen Spanisch, Französisch oder Latein als 2. Fremdsprache wählen (für den Gymnasialzweig verpflichtend, für H/R als WPU oder AG). In der Jahrgangsstufe 9 kann als 3. Fremdsprache Spanisch, Französisch, Türkisch oder Russisch gewählt werden. Die 3. Fremdsprache wird jahrgangsgemischt unterrichtet, das Angebot ist geöffnet für SchülerInnen der Jahrgangsstufen 5 und 6, die dadurch beispielsweise eine in der Grundschule begonnene Fremdsprache weiterführen können.
Die 1. und 2. Fremdsprache wird im Lernbüro unterrichtet – hier geht es um den Erwerb der grammatikalischen Struktur der Sprachen – und in TalkTalk, Hablamos, Parlons sowie Conversation, wo es um das lebendige Sprechen und das gemeinsame Üben und Festigen der Sprache im möglichst authentischen Kontext geht.

„Schule neu denken – Transformationsprozesse initiieren und gestalten“ lautet das Motto einer Fortbildung im Bildungswerk Aachen, an der auch Mitglieder der Planungsgruppe teilnahmen. Gemeinsam mit LehrerInnen unterschiedlicher Schulformen aus verschiedenen Bundesländern haben wir uns drei Tage lang über Konzepte und Prozesse ausgetauscht. Es waren Schulen da, die sich bereits auf den Weg gemacht und von ihren Erfahrungen berichtet haben und wir konnten unser Konzept vorstellen und diskutieren. Unterstützt wurden wir von Alfons Döhler, dem Leiter des Bildungswerks Aachen, und von Margret Rasfeld, der ehemaligen Leiterin der ESBZ.

https://vimeo.com/169451242

Zusätzlich ist mittlerweile der Podcast online, den Daniela Schöne-Fechtner (@Schuldialoge) mit der Schulleitung der KGS Niederrad, Eva Seifert und Dietmar Blume am 30.11.2020 aufgenommen hat. In diesem ca. einstündigen Gespräch geht es neben dem Konzept der Schule auch um Visionen, Haltung und Herausforderungen im Gründungsprozess der KGS Niederrad. Zum Podcast klicken Sie hier auf das Bild (und anschließend auf den grünen „Play“-Button).

Handynutzung

Das Smartphone ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. In vielen Situationen ist es ein hilfreiches Tool, gleichzeitig birgt der Umgang Gefahren. Wir möchten gerne, dass unsere SchülerInnen trainieren, wie sie ihr Smartphone sinnvoll einsetzen. Aus diesem Grund erlauben wir in der Schule die Nutzung des Smartphones zu unterrichtlichen Zwecken. Selbstverständlich ist aber das Mitbringen eigener Endgeräte kein Muss, wir sind ausreichend mit schuleigenen Geräten ausgestattet.

Die private Nutzung können wir nicht kontrollieren. Wenn Eltern ihrem Kind ein Smartphone in die Schule mitgeben, setzen wir voraus, dass 

  • auf dem Gerät nur Apps installiert sind, die für die jeweilige Altersgruppe freigegeben sind,
  • Aktivitäten in Chats von einem Sorgeberechtigten/Elternteil begleitet werden,
  • Verläufe in Suchmaschinen gemeinsam z. B. in der Familie besprochen werden und
  • handyfreie Phasen des Kindes klar definiert sind.

Den SchülerInnen einen verantwortungsvollen und sinnhaften Umgang mit digitalen Geräten zu vermitteln, obliegt der Verantwortung von Schule UND Elternhaus.